Monatsarchiv: Juni 2012

Der MIT-Lifecycle für IT-Anwendungen und -Systeme

Medical-IT (Medizintechnik & IT) ist grundsätzlich als Support- und Security-Prozess im Schnittstellenbereich von Mezintechnik und IT-Service in Gesundheitseinrichtungen zu verstehen. Dabei steht die Wirksamkeit und Sicherheit der entsprechenden medizinischen IT-Anwendung oder des IT-Systems im Fokus.

Während Regulatory Affairs die regulativen Anforderungen an den Entwicklungs- und Herstellerprozessen sicherstellt, ist dies die Aufgabe der MIT auf der Betreiberseite. Dabei orientiert sie sich an dem MIT-Lifecycle für IT-Anwendungen und -Systeme. Dieser repräsentiert den Lebenszyklus ausschließlich aus der Betreiberperspektive .

MIT-Lifecycle für IT-Anwendungen und -Systeme

Die Aufgaben der MIT können sich auf nur einzelne Lifecycle-Phasen oder über den gesamten Zyklus (Risikomanagement nach DIN EN 80001-1) erstrecken. Dies verdeutlicht, dass MIT-Services nicht als einmalige Aktion, sondern als fortlaufender Prozess in den Gesundheitseinrichtungen zu etablieren sind. Je nach Größe der Einrichtung kann dieser Aufgabenbereich durch eine eigene Stelle (MIT-Professionals, MIT-Riskmanager) oder externe MIT-Dienstleister erfolgen.

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Patientendaten-Managementsysteme – worauf ist zu achten?

Patientendaten-Managementsysteme – worauf ist zu achten?

Die Überschrift in der „EHealth.com“ fand meine Aufmerksamkeit. Prof. Dr. Dr. Christian Dierks schrieb dazu eine kurze Kolumne. Sicherlich mit einigen nützlichen Stichworten, aber auch seltsames …

Schließlich ist zu beachten, dass ein PDMS, das speziell zur Anwendung für Diagnose oder Therapie bestimmt ist, als Medi­zin­produkt zu zertifizieren ist, das heißt ein CE-Kennzeichen sollte auf der Verpackung drauf sein, auch wenn dies allein den intelligenten Einsatz nicht ersetzen kann.

Hat von Ihnen schon jemand eine Verpackung eines PDMS in der Hand gehabt?

Wir haben ja den Themen-Monat „MIT und PDMS“. Deshalb werden Sie hier in den nächsten Tagen noch weitere Informationen dazu erhalten, was zu beachten wäre.

In unserer neuen Kategorie „Argumentationshilfe“, werden wir für verschiedene Anspruchsgruppen Argumente zusammenstellen.

Ihre Argumente für oder gegen IT-Systeme sind uns natürlich sehr willkommen!

Update: 3. Tagung Modellregion Telemedizin OWL

Sind die Gesundheitswissenschaften auf eHealth vorbereitet? (Prof. Dr. C. Hornberg)
Es wird zunächst ein klares „Ja“ gesetzt. Gesundheitswissenschaften sehen eHealth  in den Bereichen gesundheitsbezogene Nutzung des Internets (z.B. Netdoktor.de ca. 45000 User/Tag)-> ePatient, Datenbanken und Monitoring, Gesundheitsberichterstattung und Teleteaching, bereits angekommen. Darauf müssen sich gerade auch die Mediziner vorbereiten und ausgebildet werden. Die sog. ePatienten haben heute einen höheren Wissenstand, möchten  die Gesprächszeit mit dem Arzt effizienter nutzen und empfinden eine bessere Selbstwirksamkeit.

Gefahren für ePatienten sind „Cyberchondrie„, Desinformation,Fehlinformation und das „doctor hopping„.

Telemedizin in einem regionalen Krankenhausverbund – Chancen und Risiken – am Beispiel der Mühlenkreiskliniken. (Dr. M. Bracht)

Die MKK erproben derzeit das Konzept Teleportalklinik  in Rahden.
Von 136 Betten sind 76 Betten Teleportalklinik. Gefördert wird das Projekt vom Land zur flächendeckenden Versorgung (MIT und IT-Infrastruktur). Dabei wird eine Zentrumsstruktur mit der Klinik in Lübbecke aufgebaut.  Der „virtuelle Maximalversorger“ – eine Klinik für Maximalversorgung – bietet dann geografisch unabhängige medizinische „Maximal-Dienstleistungen“ an.

Dadurch entstehen sowohl Chancen, wie auch Risiken:

  • Spannungsfeld zw. Ärztemangel und flächendeckender med. Versorgung
  • der Bedarf wohnortnaher Versorgung  muss neu definiert werden
  • betriebs- und volkswirtschftliche Rahmenbedinungen müssen geschaffen werden
  • wachsender Bedarf interdisziplinäer und interprofessioneller Versorgung

Die neue Rolle des COPD-Koordinators (Dr. med. Schaudt, Dr. med. Deimel)
COPD wird in den nächsten Jahren eher zunehmen. Sch0n jetzt 10-15% Prävalenz der erwachsenen Bevölkerung. Zentrale Idee ist die Organisation von virtuellen  COPD-Teams. Unterstütz wird das Team dabei von telemedizinischer Betreuung und Einbeziehung des Patienten über ein IT-gestütztes, interaktives COPD-Tagebuch.

Ziele:

  • Reduktion von Excerbationen
  • Entwicklung und Einführung eines Versorgungskonzeptes für die COPD
  • Aufbau eines regionalen COPD-Teams
  • Etablierung einer IT-gestützen COPD-Plattform

Ein entsprechendes Geschäftsmodell muss entwickelt werden.

healthY – ist eine webbasierte eHealth-Plattform, die heute schon das Projekt unterstützt.

Zentrale Aussage: Wir brauchen regionale Provider-Konzepte und keine einzelnen Häuser als Betreiber.

Summary: 3. Tagung der Modellregion OWL Telemedizin

Am 21.6.12 war ich zu Gast bei der o.g. Veranstaltung. Die wirklich interessanten Vorträge möchte ich im Folgenden kurz skizzieren. Den Eingangsvortrag  hielt Rainer Beckers zum Thema

Qualifizierung als Handlungsfeld in der Modellregion Telemedizin„.

Eine der zentralen Fragen war:“Ist die Qualifizierung ein Schlüssel für die weitere Entwicklung der Telemedizin?“ Telemedizin wird sich als Versorgungsmodell durchsetzen und bedarf neuer Geschäftsmodelle und neuem Marketing – da ist sich Beckers sicher. 80% der Mediziner empfinden Telemedizin für die Zukunft bedeutend. Aber nur 36 % der Ärzte fühlen sich gut informiert. Die ZTG eHealth-Academy bietet deshalb Fort- und Weiterbildungen zur Telemedizin an. Der neue Studiengang „eHealth-Manager/in „wird in Kürze angeboten. EHealth entwickelt sich außerdem zu einem zukunftsträchtigen Beratungsthema.

Ist Telemedizin in der Aus- und Weiterbildung in Deutschland angekommen? (W. Loos).

Telemedizin ist bereits in der deutschen Gesundheitsversorgung angekommen.Aber auch das Telemonitoren findet immer stärker Anwendung.Leider ist aber die Telemdizin ist bis heute noch kein Inhalt des Medizinstudiums oder der Krankenpflegeausbildung. Hier steht noch viel „Pionierarbeit“ aus.

Updates zu den anderen Vorträgen

Teleradiologie nach RöV

Teil 1: Technische und regulatorische Anforderungen an Teleradiologie nach RöV

Sollte sich eine radiologische Praxis bzw. eine Klinik dazu entscheiden, eine teleradiolgische Strecke zur Befundung von Patientenbildern einzurichten, gilt es eine Reihe von Hürden zu überwinden. Nicht nur ein (leider oft langwieriges) Genehmigungsverfahren bei den zuständigen Landesbehörden steht den Entscheidern aus MT & IT und dem Betreiber bevor, sondern auch eine Reihe von technischen und regulatorischen Anforderungen gilt es zu beachten. So sind u.a. zu nennen:

  • Abnahme- und Konstanzprüfung der Bildwiedergabegeräte nach DIN 6868-57 und QS-RL am teleradiologischen Arbeitsplatz
  • Abnahme- und Konstanzprüfung des Teleradiologiesystems gemäß DIN EN 6868-159 mit folgenden Inhalten:
    • Messung der Übertragungszeit mit repräsentativem Untersuchungsdatensatz von der Modalität zum teleradiologischen Arbeitsplatz
    • Vollständigkeit der übertragenen Daten
    • Bildqualitätsprüfung
    • Stabilität des Systems
    • Dokumentation der Ergebnisse
  • Sicherstellung der unmittelbaren Telekommunikation zwischen Teleradiologen und Person am Untersuchungsort
  • Änderungen am Teleradiologiesystem monitoren und sich daraus ergebende Überprüfungen initiieren
  • Informationssicherheit während der Übertragung sowie am teleradiologischen Arbeitsplatz
  • gesetzliche Konformität der Befundungsumgebung (am teleradiologischen Arbeitsplatz) im Hinblick auf die aktuellen Bestimmungen des Datenschutzes sowie den gängigen Arbeitsstättenrichtlinien

Lesen Sie Teil 2 in unserer „Community“ nach kostenloser Anmeldung:
Teil 2: Organisatorische Anforderungen an Teleradiologie nach RöV